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Das Portal: Totgesagte leben länger

03.07.2019 / in Intranet

Das Portal: Totgesagte leben länger

Ob Portale – was immer man darunter genau versteht – nun tot sind oder nicht, ist eigentlich eine müßige Frage. Denn im Grunde ist ein „Portal“ einfach ein Einstiegspunkt. Auch wenn sich ändert, was nun genau dahinter liegt – der Informationsbedarf besteht jedenfalls weiter. Und die Anforderungen entwickeln sich natürlich weiter!

In der Anfangszeit musste man hinter dem Portal erst eine Menge Häuser einbauen, heutzutage werden die vielen Funktionen und Fenster bereits vorgefertigt ausgeliefert.

Der grundsätzliche Ansatz

Heute startet man gemeinhin mit einer Strategie, um den Informationsfluss im Unternehmen zu steuern. Egal ob das Projekt Wissensmanagement, Informationsverteilung oder Mitarbeiterportal heißt.

Man will einen zentralen Einsprungspunkt von dem aus man alle Informationen erhält. Dieses Intranet ist die Basis für “Alles” und muss daher bereits die klassischen Dokumentenmanagement-, Workflow- und Contentmanagement-Funktionen mitbringen.

Das Portal beamed uns in andere Welten
Es ist kein nacktes Portal mehr in dem in verschiedenen “Fenster” Dokument- und Content-Lösungen um die  Aufmerksamkeit des Benutzers streiten. Bei den ursprünglichen Portalen hätte diese Verknüpfung von unabhängigen Produkten bei jedem Upgrade eines der “integrierten” Produkte gleich einen kompletten Neuaufbau nach sich gezogen.

Und das Portal bis 2005 hätte den Anwender immer in eine neue Welt „gebeamt“. Ein Sprungpunkt in verschiedene Anwendungen, jede mit einem eigenen User-Interface und eigener Datenspeicherung.

 

Die Kernfunktionen sind heute im Intranet vorhanden, man bindet nur noch externe Quellen, die zusätzlich benötigt werden, ein. Häufig handelt es sich dabei um Module und Funktionen, die man nicht ständig benötigt. Oder es sind “schwergewichtige” Anwendungen wie etwa eine Lagerverwaltung, SAP, CRM oder eine Auftragsdatenbank. Nützliche Informationsquellen sollten direkt, über Webservices oder andere adaptive Schnittstellen, eingebunden sein.

Die üblichen Inhalte: News & Knowledge

Was findet man heute in jedem Mitarbeiterinformationsportal (sprich Intranet)? Einen Bereich mit Neuigkeiten – entweder als Blog organisiert oder über veröffentlichte einzelne Texte – der über alle Firmenneuigkeiten informiert. Dieser Blog/Neuigkeitenbereich ist oft eine Begründung für den Aufbau eines Intranets! Es sollen alle wissen was es “Neues” gibt. Das ist klassische Informationsvermittlung.

Früher hätte man eine Blog-Software installiert und dann festgestellt, dass man für ein vollständiges Intranet noch andere Teile zusätzlich benötigt. Dann wäre ein Portal gekommen, die Dokumentenmanagementsoftware und man hätte ein großes Integrationsprojekt gestartet um alle Teile zu integrieren. Heute gehören die Neuigkeiten (d.h. der Blog) zur standardmäßigen Informationsstrategie im Intranet und sind somit bereits vom Start weg Teil der Lösung.

Ein zweiter Treiber für die Einführung eines Intranets, haben wir festgestellt, ist häufig das Wissensmanagement. Man möchte gezielt z.B. über ein Wiki das “Wissen” des Teams, der Abteilung oder der ganzen Firma an einem Ort ablegen. Auch bei diesem Ziel ist es nicht sinnvoll, mit einem reinen Wiki zu starten. Man würde sehr rasch merken, dass man im Intranet weit mehr benötigt als nur ein Wiki. Wie der Blog ist auch das Wiki somit von Anfang an bereits Teil der Intranet-Lösung.

Status quo und Zukunft

Hyperwave IntranetDiese Entwicklung der Anforderungen an ein Intranet beschreibt auch sehr gut die Entwicklungsrichtung unseres Dokumentenmanagement-Systems vom Intranet für klassische Dokumente über das Web 2.0 bis hin zum Social Intranet 2019.

Neben Wiki und Blog sind heute längst auch der Activity Stream, Chats und Diskussionen ein Standard, auf den man in keinem Intranet mehr verzichten möchte.

 

Was ist bei Ihnen noch ein wesentlicher Grund für die Existenz eines Intranets (abgesehen vom Speiseplan der Kantine lachender Smiley)?

 

 

Siehe auch:

Tot und begraben seit 2005: Portals Remembered

Seitdem abgelöst durch das Intranet: ECM ist tot

 

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